Ter Hell
1987 in Kreuzberg/Berlin. Auf einem meiner nächtlichen Spaziergänge komme ich mal wieder an dem großen Atelier vorbei, das spät in der Nacht noch hell erleuchtet ist, nur wenige Minuten zu Fuß von meinem Haus entfernt. Behutsam öffne ich das kleine rostige Gartentürchen und schleiche leise durch den Garten zu der weit offenen Flügeltür.
Ich blicke hinein und sehe einen Mann auf einer Staffel sitzen und seine Bilder betrachten, die unter ihm in riesigen Formaten auf dem Boden seines Ateliers ausgebreitet sind.
Er schaut auf, sieht mich, lacht und winkt: "Komm rein!"
Wir hatten uns ein paar Tage zuvor in einem kleinen türkischen Laden gleich um die Ecke gesehen. Er war mir aufgefallen mit seinem kahlgeschorenen Schädel und seiner fantasievollen Kleidung, die eine Mischung aus Inidianer, Zigeuner und Neandertaler darstellte.
Jedenfalls blieb ich ein paar Stunden bei ihm und wir redeten und lachten und ich erzählte ihm, dass ich auch Maler werden wollte und jeden Tag mehrere Stunden male. Ich kam am nächsten Tage wieder und danach war ich ein paar Jahre lang fast jeden Tag kurz bei ihm.
Ter Hell: