Rolf Hannes
Über zehn Jahre war er aus meinem Gesichtskreis verschwunden, plötzlich stand er vor mir. Strahlend, mit leuchtenden Augen und einem vollen weißen Haarschopf.
Man sieht es ihm nicht an, dass er schon über siebzig ist.
15 Jahre lang hatte er zusammen mit seiner Frau ein Haus in einem abgelegenen Nest in Burgund / Frankreich und war die Jahre über die meiste Zeit dort. Er hat ein Buch über diese Zeit geschrieben: „Ein Haus in Burgund. Franzosen ticken anders.“ Eine amüsante Kollektion von Erzählungen, Beobachtungen und Reflektionen über das Leben in Frankreich und die schwierige Aufgabe, ein altes Haus zu einem schönen Refugium zu machen. Rolf schreibt sehr gerne, malt, zeichnet, hat schon viele Ausstellungen gemacht an allen möglichen Orten, einen ganz großen finanziellen Erfolg hat er bisher nicht gehabt.
„Das war der Hauptgrund, warum ich aus Freiburg weg gegangen bin“ sagt er, „Hier ist alles so eng und verschlossen, die Kunstszene ist ein hartes Pflaster, jeder gegen jeden, dann drängt man dich raus, dann kommst du hier wieder rein, dann musst du immer am Ball bleiben, diesen und jenen ansprechen und Kontakte herstellen und pflegen und es stand mir alles bis hier oben… ich musste einfach raus!“